Weshalb Solarenergie Ghanas Landwirte wettbewerbsfähiger machen kann – neues Projekt
Über 40 % der in Afrika für den heimischen Verbrauch geernteten Produkte und Gemüse verderben, weil es an Kühlung und angemessener Infrastruktur fehlt. Dazu gehören, neben den schlechten Straßen, welche den Transport von den Produzenten zu den Märkten erschweren, der fehlende Zugang zum Stromnetz und damit verbunden die Möglichkeit, verderbliche Waren zu kühlen.
Darunter leiden nicht nur die Erzeuger, sondern die gesamte Gesellschaft: Viele Landwirte schränken ihre Produktion ein, da die Verluste nach der Ernte den erwarteten Gewinn zunichte machen. Gleichzeitig ziehen Zwischenhändler häufig Profite aus den Schwächen der Landwirte, die nicht über Kühlmöglichkeiten verfügen. Dies treibt die Preise lokaler Produkte in die Höhe, schwächt deren Wettbewerbsfähigkeit, mindert die Einkünfte der Landwirte und macht die afrikanischen Länder von Importen abhängig – denken Sie an die vielzitierte aus Holland importierte Zwiebel.
Ein Mann mit Mission
“Das müssen wir ändern”, dachte sich Franz R. Exumé. Als Sohn einer afroamerikanischen Missionarin und eines haitianischen Vaters wuchs er während und nach der Ära von “Papa Doc” Duvalier in den USA und in Haiti auf. Nach seinem Wirtschafts- und anschließendem Theologiesstudium arbeitete er in Liberia, als Missionar der United Methodist Church (UMC). Er hat das westliche, östliche und südliche Afrika ausgiebig bereist, dort gearbeitet und die Lebensverhältnisse erforscht.
“Ich sah Herausforderungen in der Landwirtschaft und in anderen Sektoren, die angegangen werden könnten, um die Lebensqualität vieler Menschen in diesen Ländern zu verbessern, indem wir unsere eigenen Ressourcen, Begabungen und Genialität einsetzen”, sagt er. “Daher fühlte ich mich gezwungen, Lösungen zu finden, die uns in die Lage versetzen, unsere eigenen Probleme zu lösen.”
Aus diesem Bestreben heraus hat Exumé 2022 die Vital Products and Service, Ghana Ltd. gegründet. Das Unternehmen vermarktet und vertreibt innovative landwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen, die die Lebensqualität verschiedener Bevölkerungsgruppen in Ghana und anderen westafrikanischen Ländern verbessern und als Vorbild für globales Engagement dienen sollen.
Vital hat sich zur Aufgabe gemacht, mit neuen Technologien und Produkten substanzielle Lösungen für dringende Probleme anzubieten. Dadurch soll die landwirtschaftliche Produktion gestärkt und so dem Land geholfen werden, die Nahrungsmittelselbstversorgung zu erreichen und die Lebensqualität von Landwirten, Marktfrauen und anderen Mitgliedern der Lebensmittel-Wertschöpfungskette zu verbessern.
SDG 2, 5 und 7 – Eine Unternehmung mit Impact
So will das noch junge Unternehmen Kühlcontainer aufstellen und betreiben – und damit erfüllt es gleich mehrere UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Die Kühlcontainer sollen auf belebten Märkten zunächst in Accra und bald über das gesamte Land verteilt aufgestellt werden, damit Marktfrauen (SDG 5 Gender Equality) ihre frischen Früchte, Obst und Gemüse über Nacht kühlen können und somit weniger Lebensmittel weggeworfen werden (SDG 2 Zero Hunger). Ferner werden die Container von Fischern zur Lagerung der Fische genutzt und auch Straßenverkäufer sollen darin ihre Waren (insbesondere Getränke) kühlen können, damit diese kalte Getränke anbieten können.
Die Stromerzeugung für die Kühlcontainer wird künftig durch eine Solaranlage sichergestellt, welche von EWIA installiert und finanziert wird, der entsprechende Vertrag wurde diese Woche unterschrieben. Einmal mehr bringt EWIA bezahlbare und saubere Energie (SDG 7) nach Ghana.
Es ist geplant, im kommenden Jahr mit der Elektrifizierung von zwei Kühlcontainern zu starten. Die Gesamtgröße der zwei Anlagen beträgt 26 kWp Solar mit einer Batterie von 50 kWh.