Solar-Boom in Afrika wird von Unternehmen befeuert

Der Appetit auf Solarenergie wächst weltweit und auch in Afrika, das belegen die neuesten Zahlen des afrikanischen Solarverbands AFSIA: Mit rund 350 GW installierter Solarkapazitäten rund um den Globus hat die Solarbranche mit einem Anstieg von 46 Prozent gegenüber 2022 einen neuen Höchststand erreicht. In Afrika gingen mehr als 3,7 GW an neuen Solaranlagen ans Netz. Auch das ist ein neuer Rekord.

Mit einem Zuwachs um 19 Prozent konnte unser Nachbarkontinent allerdings nicht das weltweite Wachstumstempo erreichen. Hinzu kommt: Der Löwenanteil der neu installierten Solarkapazitäten entfiel auch 2023 wieder auf Südafrika.

Dennoch gibt es Bemerkenswertes zu berichten: Erstens ist durchaus eine Verbreiterung der Entwicklung zu registrieren, auch wenn sich diese in anderen Ländern auf noch deutlich niedrigerem Niveau als in Südafrika entfaltet. Zweitens gibt es eine klare Verlagerung von großvolumigen Solarprojekten mit Netzanbindung, hin zu kleineren Anlagen für die Eigenversorgung. Das ist das Segment, in dem auch EWIA Green Investments schwerpunktmäßig aktiv ist.

 

Mehr und mehr afrikanische Unternehmen setzen auf Solarstrom

Im Jahr 2023 entfielen mit 2.429,5 MWp gut 65 Prozent aller neu hinzugefügten Solarkapazitäten in Afrika auf Projekte für gewerbliche und industrielle Zwecke (C&I), was mehr als doppelt so viel ist wie die Inbetriebnahme von Großprojekten. Befördert wird dieser Trend einerseits durch die hohen Preise für Strom aus den Netzen und die stark gestiegenen Kosten für Diesel zum Betrieb von Generatoren. Auf der anderen Seite wird die Entwicklung durch sinkende Preise für Photovoltaik-Anlagen und ein wachsendes Angebot an Finanzierungslösungen erleichtert.

Was die Entwicklung in Afrika von anderen Regionen der Welt unterscheidet, ist laut AFSIA, dass die Investitionen in die Stromproduktion durch PV-Anlagen vor allem durch betriebswirtschaftliche Entscheidungen getrieben werden. Unternehmen investieren, weil Solarstrom aus der eigenen Anlage die günstigste und zuverlässigste Energiequelle ist, nicht weil es staatlich verordnet oder subventioniert ist.

 

AFSIA ist die erste Instanz in Sachen PV in Afrika

AFSIA, die Africa Solar Industry Association, ist der Verband für Solarfachleute in Afrika. Die Vereinigung hat ihren Hauptsitz in Kigali, Ruanda, und führt solarbezogene Aktivitäten und Programme in ganz Afrika durch – von Ägypten bis Südafrika, von den Kapverden bis Madagaskar.

AFSIA fördert das volle Spektrum der Solarenergie auf dem afrikanischen Kontinent, von großen netzgekoppelten Projekten bis hin zu ”off-grid” – netzunabhängigen – Solaranlagen für Privathaushalte, von Hybridsystemen mit Diesel und Speicher bis hin zu solaren Wasserpumpen, Solarkochern oder solaren Warmwasserbereitern.

 


Timo Schäfer

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Timo Schäfer

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