Solarenergie in Kamerun bewirkt weit mehr als Licht, TV und gekühlte Getränke

Stell Dir vor, die Sonne geht unter und nach dem letzten schwachen Licht des Tages ist Schicht im Schacht – kein Licht zum Lesen oder Lernen, kein Kühlschrank für verderbliche Lebensmittel, kaum Möglichkeiten, ein Handy oder ein kleines Gerät aufzuladen. Auf der Straße herrscht Dunkelheit, medizinische Einrichtungen können keinen zuverlässigen Betrieb aufrechterhalten, und abends versammeln sich die Menschen um eine kleine Lampe oder ein Feuer.
Was für viele Menschen weltweit selbstverständlich ist – Strom auf Knopfdruck – bleibt in weiten Teilen Kameruns ein täglicher Mangel. Und damit bleiben auch bessere Chancen auf Bildung, Gesundheitsversorgung, wirtschaftliche Entwicklung und Teilhabe am modernen Leben auf der Strecke. Für die Betroffenen bedeutet dies eingeschränkte Perspektiven, gebremstes Wachstum und oft noch mehr Armut.
Kamerun steht heute an einem kritischen Punkt, was seine Energieinfrastruktur angeht. Laut der jüngsten verfügbaren offiziellen Statistiken hatten 2023 etwa 72 % der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität. Mit dieser Verteilung geht jedoch eine starke Ungleichheit einher: In städtischen Gebieten liegt die Elektrifizierungsrate bei rund 94 %, in ländlichen Regionen laut Weltbank bei lediglich etwa 25 %.
Ambitionierte Zielsetzung
Die Regierung von Kamerun hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 will das Land universellen Zugang zu Elektrizität erreichen. Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau sauberer, erneuerbarer Energien und die Stärkung der Netzinfrastruktur. Dazu gehören Projekte wie der Nachtigall-Wasserkraftdamm, der das Stromerzeugungsvolumen deutlich erhöhen wird und damit zuverlässigeren, grüneren Strom ermöglicht. Gleichzeitig werden Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von etwa 250 MW geplant, um den Energiemix nachhaltiger zu gestalten. Um jedoch auch entlegene Dörfer mit Netzstrom zu versorgen, sind erhebliche Investitionen erforderlich.
Mit dem „Rural Electrification and Energy Access in Underserved Areas Project“ (Perace) treibt Kamerun die ländliche Elektrifizierung voran: Es geht darum, Hunderte Ortschaften in mehreren Regionen mit Strom zu versorgen, neue Haushaltsanschlüsse zu schaffen und bestehende Netze instand zu halten oder zu erweitern.
In diese Landschaft fällt die Arbeit der SunErgy, die seit April ein Teil von EWIA ist. Das Unternehmen ist seit Jahren bei der Elektrifizierung ländlicher Regionen in Kamerun aktiv. SunErgy hat Solar-Mini-Grids installiert und betreibt gegenwärtig acht Solarkraftwerke, die zwölf abgelegene Dörfer erstmals mit elektrischer Energie versorgen. In diesen Dörfern wurde nicht nur Licht eingeführt: Schulen, Gesundheitszentren, kleine Betriebe profitieren davon, und es wird auch Kabel-Fernsehen angeboten.
Durch die Erweiterung und Modernisierung von bereits existierenden und voll finanzierten Photovoltaikanlagen und Elektroinstallationen in den vier Gemeinden Matouke, Kotto Nightingale, Kotto Mission und Kotto Up werden unter anderem neue Haushalte und Kleingewerbebetriebe erschlossen und als Stromabnehmer gewonnen. Das notwendige Kapital nehmen wir aktuell über die Finanzierung “Dorfelektrifizierung Kamerun” auf.
Investment mit Zinsen und Impact
Was Dein Investment in Elektrizitätsversorgung bewirkt, ist weit mehr als Licht. Es steht für die Öffnung von Schulen, die Stabilisierung von Gesundheitseinrichtungen, Ermöglichung von Kleinunternehmertum, Verbesserung der Lebensqualität allgemein und Stärkung regionaler Entwicklung. Strom ist life-changing. Projekte wie die von SunErgy zeigen, dass Veränderung möglich ist, vor allem wenn technologische Innovation, politischer Wille und finanzieller Einsatz zusammenkommen. Für Kamerun und seine ländlichen Regionen gilt es nun, die Schritte zu beschleunigen – damit nicht nur einzelne Dörfer, sondern alle Menschen die Vorteile moderner Energieversorgung erfahren.