Mission 300: Afrikas Weg zu nachhaltiger Energie – warum globale Institutionen jetzt handeln müssen

600 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika leben bis heute ohne Zugang zu Strom. Schulen unterrichten bei Kerzenlicht, Krankenhäuser betreiben OPs mit Dieselgeneratoren, kleine Unternehmen kämpfen mit unzuverlässiger Energieversorgung. Diese Energiearmut ist einer der größten Bremsklötze für Entwicklung, Gesundheit und Wohlstand. So weit, so bekannt. Afrikas Energiezukunft wird in der Kooperation von globaler Strategie und lokaler Umsetzung entschieden – und in die kommt gerade mächtig Bewegung. Dabei erhält sie Unterstützung von unerwarteter Seite.

Mit Mission 300 hat die Weltbank jetzt gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Bis 2030 sollen 300 Millionen Menschen zusätzlich Zugang zu zuverlässiger und sauberer Energie bekommen. Unterstützt wird die Initiative von einer wachsenden Koalition internationaler Geldgeber, darunter auch die Rockefeller Foundation, die bereits über 15,9 Millionen US-Dollar in begleitende Programme investiert hat.

Das ist allerdings nur ein Bruchteil dessen, was als Investitionsvolumen für diese Aufgabe veranschlagt wird: Rund 90 Milliarden US-Dollar werden laut Schätzungen benötigt. Doch die Effekte könnten bahnbrechend sein; Strom für 300 Millionen Menschen bedeutet neue Jobs, bessere Gesundheitsversorgung, digitale Chancen und Fortschritte im Klimaschutz.

Was Mission 300 konkret erreichen will
Die Initiative setzt auf eine Dreifachstrategie:

  • Netzausbau – mehr Länder sollen ans überregionale Stromnetz angeschlossen werden, auch durch regionale Strommärkte. 
  • Dezentrale Lösungen – Mini-Grids, Solarsysteme für Haushalte und Unternehmen sowie sauberes Kochen sollen Millionen Haushalten direkt helfen. 
  • Reformen & Finanzierung – durch National Energy Compacts verpflichten sich Länder zu politischen und regulatorischen Reformen, um Investitionen zu erleichtern.

Die Rockefeller Foundation sieht sich traditionell als Katalysator für globale Entwicklung. Sie ist eine der ältesten und einflussreichsten privaten Stiftungen der Welt und wurde 1913 von John D. Rockefeller ins Leben gerufen. Als Gründer von Standard Oil war er damals der mit Abstand reichste Mensch der Welt. Mit ihrer Unterstützung will die Foundation Risiken für Investoren senken – indem Vorbereitungsarbeiten und Pilotprojekte finanziert werden, die sonst niemand trägt. Außerdem hilft sie dabei, weiteres Kapital zu mobilisieren. Jeder Dollar an Philanthropie soll ein Vielfaches an privatem Kapital anziehen.

Damit ergänzt die Stiftung die staatlichen Gelder der Weltbank und die Investitionen privater Unternehmen wie EWIA Green Investments. Private Initiativen sind entscheidend, weil sie schnell und pragmatisch handeln können, wo Großprojekte oft Jahre dauern. Sie schaffen direkt Jobs und Einkommen, indem sie lokale Unternehmen stärken. Auch sind es meist die privaten Unternehmen, die Innovation vorantreiben, z. B. mit digitalem Energiemanagement oder Pay-as-you-go-Modellen.

Warum es beides braucht: Institutionen und private Player
Die Herausforderung der Energieversorgung in Afrika ist zu groß, als dass sie nur von NGOs, Start-ups oder einzelnen Impact-Investoren gelöst werden könnte. Ohne Milliardeninvestitionen in Netze, Reformen und überregionale Märkte bleibt der Wandel Stückwerk.

Gleichzeitig wirken große Institutionen oft träge. Hier kommen Unternehmen wie EWIA ins Spiel, denn sie füllen die Lücken, die flexible Lösungen und lokale Anpassungen verlangen.

Die Kombination aus Top-down-Initiativen (Mission 300, Weltbank, Rockefeller Foundation) und Bottom-up-Engagement (EWIA Green Investments und viele andere) ist deshalb kritisch, um den Teufelskreis aus Energiearmut, Armut und Klimabelastung zu durchbrechen.

Donald Trump befeuert Solar-Boom in Afrika
Dass ausgerechnet Donald “drill, baby, drill” Trump den Solar-Boom in Afrika anschiebt (lesenswert dazu ein aktueller Beitrag in DIE ZEIT), dürfte einige überraschen. “Weil er die US-Amerikaner von Öl, Gas und Kohle abhängig halten will wie ein Drogenboss seine Junkies”, so die Analyse, weiß China, der globale Marktführer in Sachen Solarenergie, gerade nicht, wohin mit seinen produzierten Photovoltaikanlagen. Die geschäftstüchtigen Chinesen haben das Potenzial auf ein riesiges, lukratives Geschäft mit dem Sonnen-Kontinent längst entdeckt.  

 


Jonathan Baumann

Beitrag von

Jonathan Baumann

in EWIA allgmein