Fokus Afrika: Deutsche Staatsspitzen in Afrika – afrikanische Honoratioren in Berlin
Deutschland entdeckt zunehmend Afrika als Markt und Partner. Deutlich wird das an zwei Ereignissen, die in dieser Woche parallel stattfanden und zwei der stärksten Volkswirtschaften des Kontinents betrafen. Während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum zweiten Mal nach Dezember 2017 in Accra weilte, um “die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Ghana” zu würdigen, trafen sich in Berlin u.a. die Außenminister Deutschlands und Nigerias im Rahmen eines hochrangigen Wirtschaftsdialogs. Bei beiden Gelegenheiten war EWIA vor Ort und brachte sich in diesen Dialog ein.
Zum nunmehr zweiten Mal nach 2017 besuchte Bundespräsident Steinmeier in dieser Woche Ghana, einen wichtigen Partner in Westafrika, den er als “Stabilitätsanker, wirtschaftlich und politisch “bezeichnete: “Ghana übernimmt Verantwortung in der Region und für die Region – in den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und ECOWAS.”
Steinmeier bereiste zusammen mit Unternehmern eine Woche lang Afrika und startete in Ägypten. Weiter ging es nach Ghana, das wie das Land am Nil Partnerland der Initiative G20-Compact with Africa (CwA) ist, im Anschluss flog er weiter nach Angola.
Spotlight auf Unternehmertum – und insbesondere den Solar-Sektor
In Ghana traf der Bundespräsident auf Staatspräsident John Dramani Mahama und auch auf die aktive Start-up-Szene des Landes. Er sprach mit Gründern über Innovation und pries im Allgemeinen die Zusammenarbeit der beiden Länder. Und er sprach uns aus der Seele, als er unseren Bereich herausgriff:

EWIA-CEO Ralph Schneider, der auch vor Ort war, konnte mit dem Bundespräsidenten auch mehr als nur ein paar Worte wechseln. Tatsächlich ist Ghana ein Prioritätsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, besonders im Bereich der erneuerbaren Energien. Der Compact with Africa (CwA) ist kein bloßes Lippenbekenntnis, er hat konkrete Folgen, denn, so heißt es bei der Deutschen Welle, “Zur strategischen Neuausrichtung der deutsch-ghanaischen Partnerschaft gehörten Bankreformen, die den Finanzsektor stabilisieren sollten und neue Gesetze, die es vereinfachen sollten, in Ghana Unternehmen zu gründen. Insgesamt kann man sagen, dass Maßnahmen, die mit dem CwA umgesetzt worden sind, Ghana strukturell gestärkt, aber keine tiefgreifende Investitionsdynamik im Land ausgelöst haben, bilanziert Wasserfall.” Anna Lena Wasserfall ist die Leiterin des Auslandsbüros der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) in Accra.
In der zweitgrößten Stadt des Landes, in Kumasi in der Ashanti-Region, in der EWIA etliche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen betreut, besuchte Steinmeier u.a. das Kumasi Technical Institute (KTI) und das renommierte Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST), an dem viele unserer Praktikanten und Mitarbeiter studierten.
Fußballstar mit Herz – und Verstand
Der Bundespräsident ehrte außerdem einige Menschen, die sich besonders verdient gemacht haben. So hat Martin Wilde von der Don Bosco-Stiftung das Bundesverdienstkreuz bekommen. Außerdem erhielt der in Ghana geborene ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Gerald Asamoah das Bundesverdienstkreuz für seine sozialen Verdienste verlieh, etwa seine Stiftung für herzkranke Kinder. Im Anschluss wich der Bundespräsident sogar vom Protokoll ab und kickte mit dem Vizeweltmeister von 2002 ein paar Bälle (siehe hier). Asamoah war übrigens ein absoluter Pionier in Deutschland in einem Bereich, in dem Fußballstars erst Jahre später von sich reden machen sollten: Bereits 2013 beteiligte er sich am Start-up Waschpakete.de, ein Jahr später als Gründer sogar an einer Fan-App.
Steinmeier kündigte an, die bilateralen Beziehungen zu stärken und sich regelmäßig zu Konsultationen zu treffen.
Die größte Volkswirtschaft Afrikas zu Gast in Berlin
Quasi zeitgleich fand in Berlin der Kick-off eines hochrangigen Treffens der German-Nigerian Binational Commission statt, die den Wirtschaftsdialog vorantreibt. Das Treffen wurde vom Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Nigeria (AHK Nigeria) organisiert, um führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammenzubringen. Im Zentrum des Treffens standen konkrete Investitionen in Energie, Infrastruktur, Industrie und widerstandsfähige Lieferketten (mehr dazu hier).
Der bilaterale Handel zwischen den beiden Ländern erreichte 2024 einen Wert von 3 Milliarden Euro, wodurch Deutschland zum zweitgrößten europäischen Handelspartner Nigerias aufstieg. Nigeria ist einer der Schlüsselmärkte des Kontinents und sowohl die Bevölkerung als auch die Volkswirtschaft wachsen sehr stark. Daher war auch EWIAs Westafrika-Direktor Dr. Wolf-Dietrich Fugger vor Ort.

Die Außenminister beider Länder, Yusuf Tuggar und Johann Wadephul, waren am 4. November im Restaurant & Café „1687“ zugegen. Dem Format gehörten auch Stefan Rouenhoff (MoP), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, und Chief Adebayo Adelabu, Nigerias Minister für Energie, an. Weitere Teilnehmer waren etwa Birgit Pickel, Generaldirektorin Afrika im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Alhaji Faruk Jobe, Stellvertretender Gouverneur des Bundesstaates Katsina, Nigeria.
Beide Länder haben in Keynotes und Panel-Diskussionen ihr Engagement für eine verstärkte Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen bekräftigt.
EWIA ist schon da in den Schlüsselmärkten
Dass beide Delegationsbesuche zeitgleich stattfanden, mag ein Zufall gewesen sein. Dennoch wird immer deutlicher, dass Deutschland die Vorteile unseres Nachbarkontinents längst erkannt hat und bewusst seine Entwicklung und den Austausch fördert. Ebenfalls kein Zufall ist, dass EWIA in diesen beiden Schlüsselmärkten bereits tätig ist. Die vergangene Woche hat uns darin abermals bestätigt.
